Henriette Rosenthal (geb. van Gelder)
Foto: Stadtarchiv Vreden FAHV 6295
25. März 1896 in Eibergen, Niederlande – 27. November 1942 in Auschwitz
Henriette Rosenthal wurde am 25. März 1896 in Eibergen in den Niederlanden als Tochter von Joseph und Vrouwgje van Gelder geboren und blieb einziges Kind. Mit ihren Eltern kam sie 1905 nach Vreden. Dort heiratete sie am 5. Juli 1921 Ludwig Rosenthal. Zusammen bekamen die Eheleute drei Kinder: Gerda, Hildegard und Helmut.
In dem Geburtsjahr ihres jüngsten Sohnes Helmut, 1936, starben ihr Schwiegervater Alex Rosenthal und ihr Mann Ludwig Rosenthal, im Jahr darauf auch ihre Schwiegermutter Bertha Rosenthal. Am 18. November 1938 verlor sie ihre Mutter Vrouwgje van Gelder, die an den schweren Misshandlungen der Pogromnacht im Vredener Krankenhaus verstarb.
Henriette zog mit ihren Kindern und ihrem Vater Joseph van Gelder in das Haus der Familie Rosenthal, Twicklerstraße 18 (früher 161), bevor die Familie nach der Pogromnacht nach Winterswijk flüchtete. Ihr Vater Joseph van Gelder verstarb im Winterswijker Krankenhaus 1942.
Mit ihren drei Kindern Helmut, Gerda und Hildegard kam sie am 18. November 1942 in das Lager Westerbork. Durch das Vorlegen von Belegen, dass ihr Mann im Ersten Weltkrieg gekämpft hatte, hoffte sie, die Deportation zu verzögern. Doch schon am 24. November 1942 wurde sie mit ihren drei Kindern mit dem Transportzug Nr. 14 nach Auschwitz deportiert und dort am 27. November 1942 ermordet. Die Deportierten der Westerbork-Transporte in jenen Wochen wurden ohne Registrierung direkt „von der Rampe weg“ zu den Gaskammern in Auschwitz-Birkenau geführt.