Erinnerungsorte jüdischen Lebens in Vreden

Hermann Mogendorff

6. Mai 1886 in Vreden – 14. Dezember 1967 Montevideo, Uruguay

Hermann Mogendorff war der jüngste Sohn von Eliazar und Jeanette Mogendorff geb. Liebreich.

Wie seine beiden älteren Brüder besuchte er die Vredener Rektoratsschule und wurde Viehhändler. Er kämpfte als Soldat im Ersten Weltkrieg. Am 18. November 1919 heiratete er Ida Katz aus Exten bei Rinteln, deren Schwester Frieda im gleichen Jahr bereits seinen Bruder Bernhard geheiratet hatte. Sie bekamen drei Kinder, Fritz, Ernst und Hanna, die zwischen 1920 und 1927 zur Welt kamen. 

In der Pogromnacht wurde ihr Wohnhaus in Vreden verwüstet.

In der Folgezeit bereitete er die Flucht der Familie vor. Schließlich musste Hermann früher als gedacht Vreden verlassen. Bei seiner vorzeitigen Flucht erhielt er Hilfe von einer Frau, die an der deutsch-niederländischen Grenze ein Restaurant führte.

Ende Januar 1940 flüchtete seine ganze Familie mit der seines Bruders Bernhard und seiner Verwandten Bella Liebreich mit dem Schiff von Rotterdam nach Montevideo, Uruguay.

Sein älterer Bruder Julius Mogendorff war mit seiner Frau Ida, geb. Weinberg von Düsseldorf nach Eindhoven in die Niederlande geflüchtet. Beide wurden am 3. September 1942 in Auschwitz ermordet. Seine jüngere Schwester Mina und ihr Mann Levie Frank haben den Holocaust überlebt. Sie liegen beide in Eindhoven begraben. 

Gemeinsam mit seinem Bruder Bernhard stellte Herrmann im Jahr 1959 einen Antrag auf Wiedergutmachung. Hermann Mogendorff starb am 14. Dezember 1967 in Montevideo, Uruguay.

Hermann und Ida Mogendorff auf der Hochzeit ihres Sohnes Fritz 1955.

Foto: Privatsammlung Mogendorff