Ilse Heimann
28. August 1904 in Vreden – 29. Januar 1943 in Auschwitz
Ilse Heimann wurde am 28. August 1904 als jüngstes Kind von Gumpert Heimann Heimann und seiner Frau Margarete geboren. Sie wohnte mit ihrer Mutter in der Neustraße 8 (früher 15) und hatte laut Meldekarte keinen Beruf. Am 5. Juli 1937 meldete sie sich vorübergehend nach Lage an der Lippe ab, jedoch zog sie schon am 22. Oktober 1937 zurück nach Vreden.
Während der Pogromnacht 1938 sprang sie, laut Erzählungen der Nachbarn, in Panik aus der ersten Etage durch das Glasdach in den Hof ihres Elternhauses und verletzte sich dabei schwer. Sie war ursprünglich für die erste Deportation münsterländischer Juden im Juli 1941 vorgesehen, allerdings blieb sie zunächst mit ihrer Mutter in Vreden. Zusammen mit dieser musste sie am 5. Dezember 1940 in die Wassermühlenstraße 17, ein Ghettohaus, ziehen.
Ilse und ihre Mutter Margarete wurden am 3. Februar 1942 aus Vreden abgemeldet und am 6. Februar 1942 in Ahaus in dem Ghettohaus (Hochstraße 3) angemeldet. Beide wurden am 28. Juli 1942 durch die Gestapo Münster mit dem Transport XI/1, einem Alten- und Krankentransport, in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie am 1. August 1942 eintrafen. Während ihre Mutter schon am 18. November 1942 im Ghetto Theresienstadt starb, wurde sie mit dem Transport Ct am 29. Januar 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Das Amtsgericht Ahaus erklärte sie 1951 für tot.