Erinnerungsorte jüdischen Lebens in Vreden

Familie Rosenthal und Familie van Gelder

Twicklerstraße 18

Großmutter Bertha Rosenthal im Sommer 1936 mit ihren Enkeln 

Edith, Rolf, Gerda, Hildegard und Helmut (auf dem Schoß). 

Nur Edith Rosenthal und Rolf Humberg überlebten die Shoah.

Familie Rosenthal lebte in der Twicklerstraße 18 (früher 161), dem sogenannten „Küsterhäuschen“ der Synagoge. Alex Rosenthal (1859-1936), eine angesehene Persönlichkeit in Vreden, war verheiratet mit Bertha (geb. Cohen, 1852-1937). Das Paar hatte fünf Kinder.


Nachdem Alex Rosenthal und sein Sohn Ludwig 1936 verstorben waren und Bertha Rosenthal zu ihrem Sohn Siegfried nach Köln gegangen war, zog 1937 Ludwigs Witwe Henriette Rosenthal (geb. van Gelder) mit ihren drei Kindern sowie ihren Eltern Joseph und Vrouwgje van Gelder in das freigewordene Haus ein.


In der Pogromnacht wurde Henriettes Mutter, Vrouwgje van Gelder, so schwer misshandelt, dass sie kurze Zeit später im Krankenhaus starb. Joseph van Gelder, seine Tochter Henriette und seine drei Enkelkinder, Gerda, Hildegard und Helmut flohen nach Winterswijk. Joseph van Gelder starb im Winterswijker Krankenhaus im Jahr 1942. Henriette Rosenthal und ihre Kinder Gerda, Hildegard und Helmut Rosenthal wurden über Westerbork nach Auschwitz deportiert und bei Ankunft „von der Rampe weg“ am 27. November 1942 ermordet.


In Erinnerung an Henriette Rosenthal und ihre Kinder Gerda, Hildegard und Helmut sowie für ihre Mutter Vrouwgje van Gelder sind in der Twicklerstraße 18 insgesamt fünf Stolpersteine verlegt worden.

Haus Rosenthal, „Küsterhäuschen“ der Synagoge (zweites Haus von rechts). Rechts zwischen den beiden Häusern auf der rechten Seite (Rosenthal und Nodorf) liegt der Durchgang zur Synagoge.           

Foto: Stadtarchiv Vreden FAHV 894g