Erinnerungsorte jüdischen Lebens in Vreden

Heinz Mogendorff


24. November 1926 in Vreden – 15. April 2008 in Be’er Scheva, Israel

Heinz Mogendorff war der jüngste Sohn von Bernhard und Frieda Mogendorff (geb. Katz). Er ging bis zum Tag nach der Pogromnacht auf die Vredener Rektoratsschule, wo er antisemitische Schikanen durch einen Lehrer und seine Mitschüler erleben musste. Heinz Mogendorff wurde an einen Baum gebunden und geschlagen. Gemeinsam mit seiner Cousine Hanna unternahm er in den Tagen nach der Pogromnacht Fluchtversuche in die Niederlande, von denen erst der dritte gelang. Daraufhin wurde er zuerst für drei Monate in einem Lager für jüdische Kinder in der Nähe von Scheveningen und später für 11 Monate in der Nähe von Utrecht untergebracht. Am 19. November 1939 feierte er dort ohne die Begleitung seiner Eltern seine Bar-Mizwa. Er, seine Familie und die seines Onkels Hermann sowie seine Verwandte Bella Liebreich flüchteten gemeinsam Ende Januar 1940 mit einem Schiff von Rotterdam nach Montevideo, Uruguay.

In Montevideo übernahm er später das Lebensmittelgeschäft seiner Eltern und führte es mit seiner Frau Charlotte Bukovzer. Sie bekamen zwei Kinder. Das Geschäft übernahm sein Sohn. Ende 2002 übersiedelte Heinz, Charlotte mit ihrem Sohn nach Israel, wo bereits seine Tochter lebte. Die beiden haben insgesamt zwölf Enkelkinder.

Heinz Mogendorff hat Vreden später mehrfach besucht und von seiner Lebensgeschichte erzählt. Er verstarb am 15. April 2008 in Be’er Scheva/Israel.

Zeitzeugenbericht von Heinz Mogendorff