Erinnerungsorte jüdischen Lebens in Vreden

Meta Gottschalk (geb. Wolff)


4. Juli 1904 in Vreden – 24. Oktober 1944 in Auschwitz


Meta Gottschalk wurde am 4. Juli 1904 als ältestes Kind von Amalie und Samuel Wolff in Vreden geboren. 

Über ihre Kindheit und Jugend ist nicht viel bekannt im „Adreßbuch für den Kreis Ahaus“ ist sie 1925 als „Haustochter“ vermerkt. Frühjahr 1929 verlobte sie sich mit dem Nienborger Viehhändler Joseph Gottschalk und zog unmittelbar vor ihrer Hochzeit am 13. März 1930 mit ihrer Mutter Amalie von Vreden nach Nienborg. Am 25. März fand die Heirat statt.

Wenig später verbrachte Meta aufgrund eines Hirntumors drei Monate in der Universitätsklinik in Münster. Nach einer Operation erblindete sie. Metas Mann verstarb im Jahre 1932 im Alter von erst 36 Jahren. Zwei Jahre später starb auch ihre Schwiegermutter Lisette Gottschalk. Im November 1933 zog ihr Bruder Karl zu ihr und ihrer Mutter nach Nienborg. Da das Haus in Nienborg im Jahr 1936 zwangsversteigert wurde, zogen die Wolffs am 3. März 1937 zurück in ihr altes Haus nach Vreden, Neustraße 10 (früher Nr. 17).

In der Pogromnacht wurde auf die erblindete Meta eingetreten, obwohl sie noch eine Operationswunde am Kopf hatte, so erinnerte sich die Mutter und berichtete, dass zwei Ärzte herbeigerufen werden mussten, weil die Operationswunde stark blutete. In einem Schreiben der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes aus Vreden vom 24. Januar 1948 an die Staatsanwaltschaft Münster hieß es, dass Meta „mit einem Gegenstande über den Kopf geschlagen [wurde], dass sie leblos zusammenbrach“.

Am 3. Februar 1942 wurde sie zusammen mit ihrer Mutter nach Ahaus in die Hochstraße 3, in ein „Ghettohaus“, zwangsumquartiert und am 28. Juli 1942 von dort ohne Ortsangabe abgemeldet. Meta Wolff und ihre Mutter Amalie wurden am 1. August 1942 durch die Gestapo Münster mit Transport „XI(1)“ in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Zwei Jahre später wurde Meta Wolff am 23. Oktober 1944 mit dem Transport „Et-1309“ in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert und am Folgetag dort ermordet.

Eine Gedenktafel in Nienborg erinnert seit 1984 an Meta Gottschalk sowie an ihren Schwager Siegmund Gottschalk und ihre Schwägerin Rosa Gottschalk, die beide in Riga ermordet wurden.

Der Vredener Aloys Terbille verfasste ein Gedicht zu Meta Wolffs Schicksal.